Montag, 6. April 2015

Schattenarbeit



"Durch das Verdrängen der Angst, des Schmerzes habe ich mein Leid in der Vergangenheit eher mehr vermehrt als versucht die dunkle Seite in mir anzunehmen und anzuerkennen. Meine Kind-und Jugendzeit bestand hauptsächlich aus Selbstfindungsphasen, in denen ich aus Rebellion in Rollen geschlüpft bin, mit der Absicht den Zwängen der Erwachsenenwelt zu trotzen. Den inneren seelischen Schmerz, der mir sowohl körperlich als auch verbal mit Worten zugefügt worden ist, habe ich hinter einer künstlich auferlegten Stärke versteckt, sodass die Schatten von Zeit zu Zeit mich überwältigten und ich in eine Phase der Passivität und Depression geraten bin."


Es bringt also nichts, Schatten auflösen zu wollen, indem man vor ihnen wegrennt oder sich stattdessen nur auf das Licht und die Freude konzentriert. Der Schatten wird trotzdem immer da sein und dich verfolgen. Klarerweise will niemand Schmerz, Wut, Angst, Leid verspüren. Aber genau das ist es, was es zu tun gilt, um Schatten in Licht zu transformieren.
Sobald du dich deiner Angst stellst, schaltest du dein Bewusstsein ein -das vergleichbar mit dem Licht eines Scheinwerfers ist- und der unterbewusste Teil, die dunklen Ecken deines Geistes, lösen sich auf. Schattenarbeit ist meistens alles andere als angenehm. Du wirst dunkle, finstere, vielleicht auch schmutzig-sexuelle Erfahrungen, Erinnerungen und Fantasien aus dem Staub deines Unterbewusstseins herausholen. Anstatt sie nun zu verdrängen, nimm sie einfach wahr. Sei dir bewusst, dass du das Licht bist, das die Schatten "anleuchtet" und sie dich deshalb nicht (mehr) beherrschen können. Dieser Schritt ist essentiell für deine Heilung. Der Schmerz ist dazu da, gespürt zu werden. Wenn du mit deinem Schmerz vertraut bist, und du dir bewusst gemacht hast, dass er surreal (weil aus der Vergangenheit) ist, also sich nicht auf eine wirkliche körperliche oder seelische Gefahr bezieht, wird er sich auflösen und nach und nach in Freude und Leichtigkeit umwandeln.

Anstatt deine "negativen" Gefühle, seien es nun Zwangsängste, Nervosität, Zukunftsängste usw. zu betäuben, gehe in das Gefühl hinein. Frage dich selbst "wie fühlt es sich an?" Verbinde dich mit deiner Herzebene und frag: "Wie geht es mir heute? Welche Gefühle sind da, die ich noch nicht vollständig gefühlt habe?"

Schattenarbeit ist nicht das Fokussieren auf die Negativität, sodass diese sich steigert, sondern die höchste Form der Lichtarbeit.

Während ich diesen Text am Laptop verfasse, steht ein schwarz schimmernder Obsidian (auch besser bekannt als Drachen- oder Vulkanglas) neben mir auf dem Schreibtisch und erinnert mich daran, wie stark mein eigenes göttliches Licht durchscheinen kann, wenn ich die dunklen Wolken der Unbewusstheit annehme und sie dadurch dem blau strahlenden, sonnigen Himmel weichen.



Viel Erfolg bei deiner Schattenarbeit, wünscht dir
Andreas! 

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